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04.02.2015

© Verlag Stahleisen GmbH

Forschungsgießerei und G. A. Röders kooperieren

Seit 1986 existiert am Institut für Füge- und Schweißtechnik der Technischen Universität Braunschweig eine enge Kooperation mit Partnern aus der Druckgießindustrie: die Fördergemeinschaft Druckgießforschung. Das Unternehmen G.A. Röders GmbH & Co. KG war damals Initiator und Gründungsmitglied. Das Ziel der Fördergemeinschaft Druckgießforschung ist die konsequente Weiterentwicklung des Druckgießprozesses sowie ein aktiver Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Industrieunternehmen. Im Rahmen dieses Kreises werden Forschungsvorhaben diskutiert, initiiert und auch gemeinsam durchgeführt.


Damit existiert eine Plattform, um Erkenntnisse aus der universitären Forschung in die Industrie zu transferieren. Die Technische Universität Braunschweig gehörte damals zu den ersten Universitäten, die aktiv und zielgerichtet im Bereich der Fügetechnologien für Bauteile aus Aluminiumdruckguss geforscht haben. Im Laufe der Zeit haben sich darüber hinaus weitere Forschungsschwerpunkte am Institut etabliert. Als eine der wenigen Institute verfügt das Institut bereits seit Gründungsbeginn über eine eigene Druckgießzelle mit der notwendigen Peripherie, sodass die Forschung stets praxisbezogen und am Gesamtprozess orientiert stattfinden konnte.

Seit August 2014 ist die Forschungsgießerei in Soltau in der Gießerei G.A. Röders GmbH & Co. KG als Außenstelle der TU Braunschweig industrienah angesiedelt. In Soltau steht dafür seit Ende 2014 ein eigener Hallenbereich in der Gießerei zur Verfügung, der durch das Institut genutzt wird. In einem nächsten Schritt ist der Umzug in eine eigene Halle geplant. Mit dem Leichtmetallzentrum Soltau wurde zusätzlich ein organisatorischer Rahmen geschaffen, der zugleich auch als Wiedererkennungsmerkmal dient.

Die Verlagerung der bestehenden Ausrüstung der Forschungsgießerei wurde unter dem Hintergrund durchgeführt, die eigenen Forschungsaktivitäten noch industrienäher durchführen zu können. Gleichzeitig erhalten die wissenschaftlichen Mitarbeiter durch Personal mit umfangreicher Erfahrung Unterstützung bei Wartungs- und Instandsetzungsaufgaben und können sich somit auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Da die G.A. Röders GmbH & Co. KG über einen eigenen Werkzeugbau verfügt, können zukünftig in Absprache mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern unter anderem die Werkzeugpflege und die komplette Instandhaltung übernommen werden. Darüber hinaus stehen in Soltau Büros und Schulungsräume für das wissenschaftliche Personal zur Verfügung. Die Räumlichkeiten können auch für die Durchführung der Lehr- und Ausbildungstätigkeiten genutzt werden.

Ziel des Leichtmetallzentrums ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Druckgießverfahrens in Hinblick auf Produkt und Prozess durch eine anwendungsnahe Forschung auf diesem Gebiet. Dazu werden sowohl öffentliche als auch bilaterale Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der Druckgießforschung durchgeführt. Im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten wird eine Forschungsgießerei mit einer Druckgießzelle betrieben, in der fortlaufend Produkte und Prozesse qualifiziert, evaluiert und optimiert werden. Die Aktivitäten finden in Kooperation mit namhaften Unternehmen der Druckgießindustrie statt, mit denen bereits in der Vergangenheit intensiv zusammengearbeitet wurde. Gleichzeitig steht das Leichtmetallzentrum ebenso für bilaterale Forschungsvorhaben zur Verfügung. An dieser Stelle wird Wert darauf gelegt, dass die Ausrüstung und das Personal des Leichtmetallzentrums der Technischen Universität angegliedert sind. Somit können bilaterale Forschungs- und Entwicklungsprojekte – sofern gewünscht – nach wie vor unter Ausschluss weiterer Parteien ausschließlich durch Mitarbeiter der TU Braunschweig durchgeführt werden.

Ziel soll es auch sein, die Forschungsaktivitäten der Gießerei-Industrie mit weiteren Forschungsinitiativen im Raum Niedersachsen zu vernetzen, beispielsweise mit der Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg. Bei der Open Hybrid LabFactory handelt es sich um ein derzeit im Bau befindliches Kompetenz- und Forschungszentrum, in dem in öffentlich-privater Partnerschaft industrielle und wissenschaftliche Partner künftig unter einem Dach kooperieren. Die Forschungsinhalte der Open Hybrid LabFactory berücksichtigen die komplette Wertschöpfungskette von der Kohlenstofffaser über den hybriden Fertigungsprozess zur Herstellung funktionaler Leichtbaukomponenten einschließlich der konzeptionellen Kompetenzen für die Bauteilauslegung bis hin zum Recycling.

Eine weitere Aufgabe des Leichtmetallzentrums Soltau ist der Wissenstransfer – sowohl auf der Ebene der universitären Lehre als auch auf der Ebene der beruflichen Weiterbildung. Hier wird ab sofort in Kooperation mit der VDG-Akademie ein breites Spektrum an Seminaren zur fachlichen Weiterqualifizierung angeboten. In den Seminaren werden sowohl Basiswissen als fachspezifische Inhalte vermittelt.

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu den Veranstaltungen unter

www.vdg-akademie.de


 


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