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16.06.2015

© Verlag Stahleisen GmbH

Werkzeugmaschinennachfrage legt Verschnaufpause ein

Im ersten Quartal 2015 sank der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum ersten Quartal 2014 um 8 ^%. Die Inlandsbestellungen gingen um 19 % zurück, die Auslandsbestellungen sanken um 2 %. „Im Vergleich zum starken ersten Quartal 2014 legt die Werkzeugmaschinennachfrage aktuell eine Verschnaufpause ein“, kommentierte Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) in Frankfurt am Main, das Ergebnis. Der Nachfragerückgang resultiere vor allem aus dem deutlichen Minus im Inland. Hierbei wirke sich maßgeblich der hohe Basiseffekt des starken Vorjahreszeitraums aus.


Gegenüber den ersten beiden Monaten 2015 zeigt der März dagegen ein spürbar besseres Bild. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufwärtstrend. Das macht der jüngste Ifo-Geschäftsklimaindex deutlich. Durch den schwachen Euro und die niedrigen Rohstoffpreise ist zu erwarten, dass auch die Inlandsnachfrage unserer exportstarken Kundenbranchen in den kommenden Monaten wieder an Dynamik gewinnt“, sagte Schäfer.


Die Auslandsorders drehten im März mit 6 % ins Plus, während die Zahlen im Januar und Februar noch im Minus lagen. Dabei sind es vor allem die Aufträge aus dem Euroraum, die die Werkzeugmaschinennachfrage im ersten Quartal 2015 mit einem Plus von 26 % stützen. Der kontinuierliche Bestellzuwachs seit Herbst des vergangenen Jahres bestätigt, dass die europäischen Kunden optimistischer sind und sich der Investitionsstau im Euroraum aufgelöst hat. Das zeigt auch der Einkaufsmanagerindex, der zuletzt in der Industrie wieder angezogen hat.


Die insgesamt rückläufigen Auslandsbestellungen im ersten Quartal lassen sich damit erklären, dass vor allem die Nachfrage aus Asien verhalten war. Doch die gerade zu Ende gegangene Cimt, Chinas wichtigste Werkzeugmaschinenmesse, in Peking gibt Grund zum Optimismus. Erklärtes Ziel der chinesischen Regierung ist eine Qualitätsoffensive in der Industrie und damit eine höhere Wettbewerbsfähigkeit im Weltmarkt. Ein wichtiger Schlüssel für die notwendige Modernisierung und Diversifizierung der chinesischen Industrie ist moderne Produktionstechnik. „China setzt bei seinem technologischen Wandel immer stärker auf Klasse statt Masse. Von diesem Trend werden die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller mit ihren High-Tech Produkten profitieren. Erkennbar wird dies u.a. daran, dass seit dem zweiten Halbjahr 2014 die Aufträge aus China wieder deutlich ins Plus drehen“, erklärte der VDW-Geschäftsführer.

Schäfer sieht aber auch in den USA als zweitwichtigster Markt noch viel Potenzial: „Nach einem starken Vorjahr ist es vor allem die günstige Euro-Dollar-Relation, die in den kommenden Monaten das Geschäft mit den USA beflügeln dürfte.“

www.vdw.de


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