H2 Green Steel und der internationale Bergbaukonzern Anglo American haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet: Im weltweit ersten CO2-neutralen integrierten Stahlwerk, das in der Nähe der nordschwedischen Stadt Boden gebaut werden soll, wollen sie erforschen, wie sich verschiedene Eisenerzprodukte hier als Einsatzmaterial eignen.
Stückerz soll Eisenerzpellets im Einsatzmaterial ergänzen
Der Schwerpunkt der gemeinsamen Machbarkeitsstudie liegt auf Untersuchungen und Erprobungen, ob in der wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage des Projekts Stückerz als ergänzendes Material zu Eisenerzpellets genutzt werden kann.
Anglo American liefert dafür hochqualitative Eisenerzprodukte aus seinen Kumba-Minen in Südafrika sowie über das Projekt Minas-Rio in Brasilien. Sowohl Anglo American als auch H2 Green Steel haben sich der Reduzierung von CO2-Emissionen verschrieben – entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Stahlerzeugung. Anglo American hat es sich zum Ziel gesetzt, seine Scope-3-Emissionen bis 2040 um 50 % zu reduzieren.
Grüne Wertschöpfungsketten
„Unsere Zusammenarbeit mit H2 Green Steel konzentriert sich auf die Erforschung der Frage, wie hochwertiges und nachhaltig produziertes Eisenerz aus unserer Förderung als Einsatzmaterial für den CO2-armen Produktionsprozess des Werks in Boden nutzbar gemacht werden kann. So bereiten wir den Weg, auf dem die Stahlproduktion sauberer und grün werden kann,“ erklärt Peter Whitcutt, Marketing-CEO bei Anglo American. Luisa Orre, Einkaufsleiterin bei H2 Green Steel, fügt hinzu: „Der Anspruch von Anglo American, insbesondere Kunden im Bereich der CO2-armen Eisen- und Stahlerzeugung mit hochqualitativen Eisenerzprodukten zu versorgen, hat uns beeindruckt. Wir freuen uns auf unsere weitere Zusammenarbeit – nicht nur bei unserem ersten integrierten Stahlwerk in Schweden, das mit grünem Wasserstoff betrieben wird, sondern auch bei zukünftigen Projekten rund um den Globus.“ Mit der Möglichkeit eines kombinierten Einsatzes von Stückerz und Eisenerzpellets könnte die wasserstoffbasierte Produktion von Eisenschwamm (Direct Reduced Iron, kurz DRI) bedeutend flexibler werden.
H2 Green Steel
In Boden wird das erste integrierte Stahlwerk im industriellen Maßstab erbaut, das ohne fossile Brennstoffe auskommt. In der ersten Phase wird das Werk über eine Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr verfügen. Der Start der Produktion des „grünen Stahls“ ist für 2025 geplant. Die prozesstechnischen Hauptkomponenten, von der Direktreduktionsanlage bis hin zu Kaltwalz- und Bandbehandlungslinien, werden durch die SMS group geliefert.