Getrieben von Energiewende und Klimawandel vollzieht die Gießereibranche einen tiefgreifenden Umbau. Immer stärker rücken erneuerbare Energien und Technologien zur Dekarbonisierung in den Fokus der Gießer und der Hersteller gießereitechnischer Maschinen – und Anlagen. Doch so vielfältig die Branche, so vielfältig die Wege zur Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit.
Keine Gießerei ist wie die andere. Die Betriebsgröße reicht vom handwerklichen Kleinbetrieb bis zum Mittelständler mit mehr als 500 Beschäftigten. So heterogen die Unternehmen, so vielfältig die Werkstoffe und Gießverfahren. Eisen und Stahl, Aluminium und Magnesium-Legierungen für alle nur denkbaren NE- und Buntmetalle. Schwerkraftguss, Niederdruckguss, Druckguss – die Gießverfahren reichen vom filigranen Feinguss für die Elektronikindustrie über das neue Mega- oder Gigacasting in der Automobilindustrie bis zum tonnenschweren Eisenguss für Windkraftanlagen.
Gießereien sind energieintensiv. Metall muss vor dem Vergießen geschmolzen und warmgehalten werden. Fertige Bauteile müssen häufig durch Wärmebehandlung eigenschaftsoptimiert werden. Gefragt sind neue Schmelztechnologien und Wärmetechnik für neue Brennstoffe. Kohle, Erdöl, Erdgas – die Energieträger des fossilen Zeitalters haben mit unterschiedlichen Übergangszeiten ausgedient. In den Fokus rücken erneuerbaren Kraftstoffe wie Biogas und Biokoks, vor allem aber Grünstrom aus Wind und Sonne und mit Grünstrom erzeugter Wasserstoff.