Bei der Induktionserwärmung wird die Energie durch das elektromagnetische Feld einer Induktionsspule direkt in das Werkstück eingetragen. Das Verfahren ermöglicht, verglichen mit Alternativverfahren zur Erwärmung, sehr hohe Energiedichten und kann dadurch einen guten Wirkungsgrad durch geringe Abstrahlverluste erzielen.
Bei der Verwendung von grünem Strom ist das Verfahren nahezu C02-neutral. Damit können herkömmliche Aufheiz-Verfahren zum Schmelzen (Koks, Gas), aber auch zur Umformung (Gas) weitestgehend C02-neutral ersetzt werden. Interessant ist dabei sicherlich gerade für bestehende Erwärmungslinien mit Gasöfen, dass ein schrittweiser Umbau mit komplementärer Ergänzung durch einen lnduktionserwärmer zur äquivalenten C02-Reduzierung und damit zur Erreichung der bis 2030 gesetzten Zwischenziele zur C02-Reduktion führt.
Die Höhe der Einsparung ist abhängig vom C02-Fußabdruck des derzeitigen Verfahrens zur Erwärmung und von der Verfügbarkeit grüner Energie für die Induktionserwärmung. In Düsseldorf auf dem GIFA-Forum wird zu dem Thema am Montag, den 12.06.23 um 15:30 Uhr ein Beitrag mit dem Titel 'Umstellung eines Schmelzbetriebs vom Kupolofen auf moderne Induktionsofentechnologie' vorgestellt.
Der Beitrag beschreibt den Ersatz eines mit Koks betriebenen Kupolofens. Der Ausstoss von 890 kg CO2/t Guss vor dem Jahr 2009 wurde dadurch auf 512 kg CO2/t Guss (Scope 1 und Scope 2) reduziert. Durch den Einkauf von grünen Strom wird in diesem Jahr der CO2-Footprint auf 61kg CO2/t Guss reduziert. Das entspricht einer C02-Einsparung von mehr als 93 %.
Darüber hinaus bieten digitale Lösungen von ABP eine Vielzahl an Möglichkeiten zur hocheffizienten Betriebsweise von Schmelzöfen, darunter Fernüberwachung und -wartungen, Datenanalyse, intelligente Berechnungen und Möglichkeiten zur vorbeugenden Instandhaltung.
Mit digitalen Sensoren, Steuerungssystemen und KI können Betriebsbedingungen wie Temperatur, Stromstärke und Frequenz in Echtzeit überwacht und angepasst werden. Durch automatisierte Datenanalyse können Muster und Trends identifiziert werden, die auf potenzielle Probleme hinweisen oder auf Möglichkeiten zur Optimierung der Effizienz und Qualität hindeuten. Intelligente Berechnungen können dazu genutzt werden, verschiedene Anforderungen zu testen und optimale Lösungen in die Produktentwicklungen einfließen zu lassen, noch bevor diese im Schmelz- und Gießprozess implementiert werden. Predictive Maintenance hilft dabei, Wartungsarbeiten vorherzusehen und zu planen, um teure Ausfallzeiten zu reduzieren.