ArcelorMittal kooperiert mit HP bei additiver Fertigung von Stahl
ArcelorMittal kooperiert mit HP bei additiver Fertigung von Stahl
ArcelorMittal ist davon überzeugt, dass Stahl ein großes Potenzial hat, das Material der Wahl für die additive Fertigung zu werden. Bild: ArcelorMittal
Das weltgrößte Stahlunternehmen und HP wollen mit einer strategischen Zusammenarbeit die additive Fertigung von Stahl vorantreiben. Das ArcelorMittal-Forschungszentrum soll als Inkubator genutzt werden, um in Zusammenarbeit mit Kunden neue Anwendungen mittels der Binder-Jetting-Technologie von HP und Stahlpulver von ArcelorMittal zu entwickeln.
ArcelorMittal würdige das technische Know-how von HP, indem es sich für die innovative Metal Jet S100-Technologie zur Entwicklung der additiven Fertigung von Stahl entscheide, wie das Unternehmen mitteilt. Die Entscheidung unterstreiche das Engagement von ArcelorMittal, fortschrittliche Technologien zu nutzen, um seine Fertigungskapazitäten zu verbessern. HP bescheinigt ArcelorMittal vielversprechende Ergebnisse mit seinen Stahlpulvern, die die Robustheit der Binder-Jetting-Technologie unter Beweis stellten. Diese Pulver zeigten sofort eine gute Leistung, ohne dass die Druckparameter geändert werden mussten, was die Synergie zwischen den beiden Unternehmen unterstreiche. Durch die Kombination des Fachwissens von HP im Bereich des Druckens und der bestehenden Produktion in der additiven Fertigung mit der Führungsrolle von ArcelorMittal bei nachhaltigen Stahllösungen ziele die Zusammenarbeit darauf ab, bei der additiven Fertigung von Stahl niedrigere Kosten pro Teil anzustreben und die Materialoptionen zu erweitern. Dabei verfolgten die Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz, um eine Reihe zugänglicher Teile für den 3D-Druck zu erschließen, insbesondere im Automobilsektor. Dazu gehöre auch die Entwicklung von neuen Stählen mit Eigenschaften, die mit konventioneller Fertigung nicht möglich seien. Das vorgeschlagene Arbeitsmodell sieht vor, dass HP und ArcelorMittal zusammenarbeiten, um neue Stahllösungen auf ein ausreichendes Technology Readiness Level (TRL) zu bringen und dann das ArcelorMittal-Forschungszentrum für bahnbrechende Anwendungen als Inkubator für neue Anwendungen zu nutzen, die in Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt werden. Damit sollen Kunden die Anfangsinvestitionen zur Bewertung und Qualifizierung der Technologie zu erspart werden, bis der Prozess zur endgültigen Industrialisierung und Produktion an einen Auftragshersteller übertragen werden kann. ArcelorMittal hatte vor einem Jahr seinen Eintritt in den Markt der additiven Fertigung als Anbieter von Stahlpulver angekündigt. Das Unternehmen hat seitdem in Aviles, Spanien, einen Inertgaszerstäuber im industriellen Maßstab errichtet, um Stahlpulver für AM-Technologien wie Laser Powder Bed Fusion (LPBF), Binder Jetting (BJ) und Direct Energy Deposition (DED) herzustellen. Der Zerstäuber mit einer Produktionskapazität von 200 kg bis 3 Tonnen verfügt über eine anfängliche Jahreskapazität von 1000 Tonnen. Quelle: ArcelorMittal