Novelis erfolgreich mit Wasserstoff beim Aluminiumrecycling
Novelis erfolgreich mit Wasserstoff beim Aluminiumrecycling
Der erste Wasserstoffversuch im Bereich Aluminiumrecycling in Großbritannien bestätigt die technische Machbarkeit. Bild: Novelis
Novelis demonstriert am Standort Latchford die erste Umstellung auf Wasserstoff als Brennstoff im industriellen Maßstab in der britischen Aluminiumindustrie. Der erste Wasserstoffversuch im Bereich Aluminiumrecycling in Großbritannien bestätigt die technische Machbarkeit und wird bei den IEA Hydrogen TCP Awards of Excellence 2025 als weltweit führende Innovation in schwer zu dekarbonisierenden Sektoren ausgezeichnet.
Novelis, Weltmarktführer flachgewalzter Aluminiumprodukte und nach eigenen Angaben führend beim Aluminiumrecycling, hat in seinem Werk in Latchford die erste großtechnische Demonstration der Umstellung auf Wasserstoff als Brennstoff in der britischen Aluminiumindustrie erfolgreich abgeschlossen. Dies sei ein wichtiger Schritt in Richtung industrieller Dekarbonisierung. Der zweiwöchige Versuch, der vom britischen Ministerium für Energiesicherheit und Netto-Null (DESNZ) im Rahmen des Wettbewerbs „Industrial Fuel Switching“ (IFS) finanziert wurde, umfasste die Umrüstung eines Erdgasofens auf den flexiblen Betrieb mit Wasserstoff. Die Demonstration habe bestätigt, dass Wasserstoff sicher in Aluminium-Recyclingöfen verbrannt werden könne. Die bestehende Infrastruktur wurde erfolgreich angepasst, die Produktqualität blieb unverändert und Dual-Fuel-Brenner ermöglichten eine flexible Betriebsweise. Novelis arbeitete mit Progressive Energy zusammen, um das Projekt über einen Zeitraum von zwei Jahren durchzuführen. Das Projekt wurde mit dem IEA Hydrogen TCP Award of Excellence 2025 ausgezeichnet, der in Busan, Südkorea, verliehen wurde. Der Preis würdigt Innovationen im Bereich der Wasserstofftechnologien für schwer zu dekarbonisierende Sektoren und nachhaltige Kraftstoffe. Novelis wurde unter 13 weltweiten Bewerbern als erster Gewinner ausgewählt. Der Versuch habe auch die Notwendigkeit einer robusten Infrastruktur zur Unterstützung der Wasserversorgung und -verteilung in großem Maßstab unterstrichen. Mechanismen wie das britische Low Carbon Hydrogen Agreement (LCHA) seien ein positiver Anfang, aber für die industrielle Dekarbonisierung im Nordwesten seien weitreichende Transport- und Speichernetzwerke unerlässlich. Die erfolgreiche Durchführung dieses Programms gebe Novelis das technische Vertrauen, jährlich bis zu 45 000 Tonnen direkte CO₂-Emissionen am Standort Latchford einzusparen, abhängig von der Verfügbarkeit von Wasserstoff. Der zukünftige Einsatz hänge von der Anbindung an das HyNet-Wasserstoffnetz, die für 2031 erwartet wird, oder von der elektrolytischen Produktion vor Ort ab. Parallel dazu investiere Novelis rund 90 Millionen Dollar, um die Recyclingkapazität für gebrauchte Getränkedosen (UBCs) in Latchford zu verdoppeln. Durch diese Erweiterung werde die Kapazität um 85 Kilotonnen pro Jahr erhöht und die CO₂-Emissionen von Novelis Europe um mehr als 350 000 Tonnen pro Jahr reduziert. Im Rahmen seiner Novelis 3×30-Vision will das Unternehmen bis Ende 2030 den Recyclinganteil von derzeit 63 % auf 75 % erhöhen, die CO₂-Emissionen auf weniger als 3 Tonnen CO₂e pro Tonne versandtem Aluminium reduzieren und als führender Recycler in die Kreislaufwirtschaft investieren. Dies komme zu dem Ziel des Unternehmens hinzu, bis 2050 oder früher CO2-neutral zu werden. Quelle: Novelis