Die Bundesregierung hat zu Beginn des Novembers ein Strompreispaket verabschiedet, wobei die Senkung der Stromsteuer als entscheidende Maßnahme angesehen wird. Dies stellt zweifellos einen bedeutenden ersten Schritt dar, aber aus Sicht des Unternehmens und seiner Mitarbeiter geht er nicht weit genug.
Zwar werden die richtigen Impulse für den Wirtschaftsstandort Deutschland gesetzt, jedoch bleibt eine Strompreisentlastung für energieintensive Unternehmen im internationalen Wettbewerb aus.
ArcelorMittal plädiert mit seiner Belegschaft am bundesweiten Aktionstag in Berlin zusammen mit der IG Metall für eine spürbare Entlastung bei den Strompreisen und eine Zusage für die beantragten Fördermittel. Nur so könne man den Weg der Transformation beschreiten und alle Ziele eines klimaneutralen, starken Wirtschaftsstandorts erfüllen.
Für ArcelorMittal Deutschland macht Geschäftsführer Andre Körner als Arbeitgebervertreter die aktuelle kritische Situation deutlich:
„Die Klimaziele für 2030 und darüber hinaus stehen fest und müssen weiterverfolgt werden. Mit Blick auf all unsere Dekarbonisierungsprojekte in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt und Hamburg sind wir enttäuscht und vor allem besorgt, dass nach wie vor Förderbescheide und damit eine Perspektive für unsere industrielle Produktion in Deutschland im Sinne der Transformation fehlen.
Das Handeln der Politik - der Regierung sowie der Opposition - in dieser Art und Weise ist grob fahrlässig. Ein Schaden für den Standort Deutschland droht, wenn nicht umgehend Alternativen geliefert werden für die Finanzierung und Fortführung der geplanten Transformationsprojekte.“
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat bisher einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn für mehrere Projekte von ArcelorMittal abgenickt. Auf dieser Basis hat ArcelorMittal bereits Ausgaben in Millionenhöhe getätigt.
Die Stahlindustrie trägt eine Schlüsselrolle für eine klimaneutrale Wirtschaft - die Zukunftsprojekte sparen mehr als 7 Mio t CO2 pro Jahr ein und sind damit in ihrer Effizienz überaus relevant für Deutschland, um die gesetzten Klimaziele für 2030 erreichen.
Aus Sicht des Unternehmens ist es von höchster Priorität, dass im nächsten Schritt verfassungskonform Investitionen realisierbar sind und ein Brückenstrompreis fixiert wird, der die Lücke schließt, bis ein klimaneutrales und effizientes Stromsystem wettbewerbsfähige Preise garantieren kann.