02.03.2016
Für 2016 zeigt sich die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie vorsichtig optimistisch. „Wir erwartet für 2016 einen moderaten Zuwachs von 1 %“, sagt Dr. Heinz-Jürgen Prokop, Vorsitzender des VDW (Verein Deutscher Werkzeug-maschinenfabriken), anlässlich der Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main. Grundlage für diese Einschätzung sind die Investitionen der wichtigen Abnehmerbranchen, der Weltwerkzeugmaschinenverbrauch und schließlich der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenhersteller.
Für die Investitionen erwartete Oxford Economics, Prognosepartner des VDW, im Herbst des vergangenen Jahres einen weltweiten Anstieg von 4 %. Zugpferde sind traditionell die Automobilindustrie gefolgt von der Elektro-/Elektronikindustrie, der Herstellung von Metallerzeugnissen und dem Maschinenbau. Der Werkzeugmaschinenverbrauch soll um 4,2 % anziehen. An der Spitze steht Europa (plus 4,6 %) dicht gefolgt von Asien (plus 4,5 %) und Amerika (plus 2,5 %).
Der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenhersteller, Indikator für die mittelfristige Geschäftstätigkeit, ist 2015 moderat um 1 % auf 14,9 Mrd. Euro gestiegen. Damit pendeln sich Produktion und Auftragseingang auf etwa gleichem Niveau ein.
Während der ersten drei Quartale 2015 bestellten Asien und Europa 4 bzw. 3 % mehr deutsche Werkzeugmaschinen als im Vorjahr. Die Orders aus China, mit einem Anteil von rd. einem Viertel an den Gesamtbestellungen, verloren abermals 8 %. Das zeigt, der Umstrukturierungsprozess im Land der Mitte wird noch lange ein Thema bleiben. Dennoch bleibt China allein wegen der Größe des Marktes wichtig. Das Land steht für ein Drittel des internationalen Werkzeugmaschinenverbrauchs.
Die VDW-Prognose baut auf dem Rekordjahr 2015 auf. Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie produzierte im abgelaufenen Jahr Maschinen im Wert von 15,1 Mrd. Euro, was einer Steigerungsrate von 4 % entspricht. „Das ist nach zuletzt 2013 abermals ein Rekordergebnis“, erklärt Prokop.
Mit einer Exportquote von rd. 70 % und einem Exportzuwachs von 4 % auf rd. 9,4 Mrd. Euro hat das Ausland etwas stärker zum Gesamtergebnis beigetragen als der Inlandsverbrauch. Besonders gut lief entgegen aller Erwartungen Europa mit plus 8 %.
Asien hingegen, vor wenigen Jahren fast gleichauf mit Europa, enttäuschte mit einem Rückgang der Exporte von 5 %. Der größte Markt China mit einem Anteil von immer noch über einem Fünftel ließ kräftig Federn.
2015 stieg die Beschäftigung im Jahresdurchschnitt um 1,5 % auf rd. 68 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Kapazitätsauslastung lag im Jahresschnitt mit knapp über 8 % etwa 2 Prozentpunkte unter Vorjahr. Der aktuelle Wert im Januar zeigt jedoch wieder nach oben. Der Auftragsbestand lag mit 6,8 Monaten im Schnitt einen halben Monat unter Vorjahr.
„Insgesamt hat sich die Branche mit diesen Ergebnissen wieder sehr gut behauptet. Etliche Mitgliedsfirmen berichten vom besten Jahr ihrer Firmengeschichte“, kommentiert Prokop die Jahresbilanz 2015.
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