Im Hafen von Antwerpen will der französische Gaskonzern Air Liquide eine Pilotanlage zum Cracken von Ammoniak im industriellen Maßstab errichten. Dabei komme eine neuartige Technologie zum Einsatz.
Mit Hilfe einer neu entwickelten Technologie soll die Anlage von Air Liquide die Umwandlung von Ammoniak in Wasserstoff mit einem optimierten Kohlenstoff-Fußabdruck ermöglichen. Dies teilte der Konzern in einer Pressemitteilung mit. Es werde der erste Ammoniak Cracker Belgiens.
8 Mrd. € für grünen Wasserstoff
Seit rund 60 Jahren ist Air Liquide in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette tätig. Im Rahmen seines Strategieplans ADVANCE hat sich der Konzern verpflichtet, bis 2035 weltweit ca. 8 Mrd. € in grünen Wasserstoff zu investieren.
Michael J. Graff, Executive Vice President, Air Liquide Group, erklärt:
„Das Ammoniak-Cracken ergänzt das umfassende Portfolio an Wasserstofftechnologien von Air Liquide und fügt eine weitere technologische Lösung hinzu, um die Entwicklung eines globalen Wasserstoffmarktes zu ermöglichen.
Die Gruppe ist mehr denn je bestrebt, Wasserstoff zu einem Schlüsselelement im Kampf gegen den Klimawandel zu machen, insbesondere für die Dekarbonisierung der Schwerindustrie und der Mobilität.”
Betrieb ab 2024
Die Pilotanlage, die das nach eigenen Angaben neuartige Verfahren mit firmeneigenen Technologien von Air Liquide kombiniert, soll 2024 in Betrieb genommen werden. Die flämische Regierung hat über die VLAIO (Flämische Agentur für Innovation und Unternehmertum) eine finanzielle Unterstützung für das Projekt zugesagt.
Für Produktion, Transport und Nutzung von Wasserstoff in großem Maßstab ist eine globale Lieferketteninfrastruktur von Nöten. Sie ermöglicht es wasserstoffproduzierenden Regionen, das Gas z. B. in Ammoniakform an Endverbraucher zu exportieren, die es mit Hilfe von Crackern wieder in Wasserstoff umwandeln. Gerade für große Entfernungen rückt Ammoniak als Transportmedium zunehmend in den Fokus.