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18.08.2015

© Verlag Stahleisen GmbH

Die Berufsausbildung zukunftssicher machen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert neue Projekte, um das System der dualen Berufsausbildung zu stärken. Ziel der Förderung im Rahmen des Programms Jobstarter plus ist es, regionale Ausbildungsstrukturen und den Übergang von der Schule in die Ausbildung zu verbessern. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka sagte "Wir wollen die duale Berufsausbildung zukunftssicher und attraktiver machen. Insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) wollen wir unterstützen, damit sie weiterhin einen bedeutsamen Beitrag zur dualen Berufsausbildung leisten können. Zielsetzung für mögliche Projekte ist es, gemeinsam mit KMU Wege und Instrumente zu entwickeln, damit sie sich neue Zielgruppen erschließen und beim Wettbewerb um Auszubildende mit großen Unternehmen mithalten können."


In Deutschland nimmt die Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger weiter ab. Parallel steigt ihre Neigung, ein Studium aufzunehmen. Daher sinkt die Anzahl der Bewerber um eine betriebliche Ausbildung und damit auch die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Eine Folge der oftmals erfolglosen Suche nach Auszubildenden ist, dass sich Betriebe aus der dualen Berufsausbildung zurückziehen. Langfristig wird für bestimmte Branchen ein Fachkräftemangel prognostiziert. Darüber hinaus ist der Ausbildungsmarkt durch so genannte Passungsprobleme gekennzeichnet: Es gibt Regionen mit unversorgten Bewerbern und unbesetzten Ausbildungsstellen. Um den Problemen auf dem Ausbildungsmarkt zu begegnen, setzt das BMBF mit der Förderbekanntmachung des Programms Jobstarter plus vier inhaltliche Schwerpunkte:



  • Unterstützungs- und Beratungsstrukturen für kleine und mittlere Unternehmen: Zukünftige Projekte sollen kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, Besetzungs- und Passungsprobleme zu verringern oder den Stellenwert und das Potenzial beruflicher Bildung in bestehenden Wirtschafts- und Forschungsclustern zu erhöhen.

  • Ausbildung und Migration – KAUSA-Servicestellen: Die sogenannten KAUSA-Servicestellen (KAUSA steht für Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration: Ausbildung jetzt!) schlagen Brücken zwischen Migrantenorganisationen und anderen Akteuren der beruflichen Bildung. So bauen sie regionale Koordinierungs-, Informations- und Beratungsstrukturen auf. Diese sollen sicherstellen, dass Selbstständige und Jugendliche mit Migrationshintergrund langfristig Unterstützung vor Ort erhalten.

  • Verzahnung von Aus- und Weiterbildung: Zusatzqualifikationen ermöglichen es Betrieben, näher am betriebsspezifischen Bedarf auszubilden, ihre Ausbildung attraktiver zu gestalten und so leistungsstarke Auszubildende für sich zu gewinnen. Die Projekte sollen den Betrieben diese Vorteile aufzeigen und sie dabei unterstützen, die Zusatzqualifikationen mit ihrem Ausbildungsangebot zu verzahnen.

  • Entwicklung und Erprobung interregionaler Mobilität: Eine große Herausforderung auf dem aktuellen Ausbildungsmarkt sind regionale Ungleichgewichte: Bewerben sich vor allem in Städten mehrere Jugendliche auf eine Ausbildungsstelle, kann in ländlichen Regionen häufig ein Jugendlicher zwischen mehreren Ausbildungsplätzen wählen. Die Projekte sollen Jugendliche motivieren, Ausbildungsplätze außerhalb ihrer Heimatregion anzunehmen. Außerdem vernetzen sie Regionen miteinander und unterstützen Betriebe dabei, Jugendliche aus Partnerregionen zu gewinnen.

     


Das Ausbildungsstrukturprogramm Jobstarter wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert. Seit Beginn des Programms im Jahre 2006 sind insgesamt 310 regionale Projekte in sechs Förderrunden an den Start gegangen. 2014 startete mit dem Programm Jobstarter plus eine neue Phase der Projektförderung. Hierzu stehen in der ESF-Förderperiode 2014-2020 Fördermittel in Höhe von 108,8 Mio. Euro, davon 61 Mio. Euro ESF-Mittel zur Verfügung.

www.jobstarter.de


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