Menu

06.11.2015

© Verlag Stahleisen GmbH

Nächster Schritt im Leichtbau

Finoba Automotive erweitert aktuell die Kapazitäten für die Großserienfertigung und baut das Kompetenzzentrum für die Bearbeitung von Struktur- und Fahrwerksteilen in Baunatal/Kassel stark aus. Die von dem Unternehmen geschaffene, komplett geschlossene Prozesskette ist in dieser Größenordnung und Fertigungstiefe damit bisher einzigartig in Europa. Mit der Eröffnung eines neuen Standorts und der hochkomplexen Bearbeitung eines neuen High-End-Magnesiumbauteils in Rottenburg an der Laaber – rund 25 Kilometer vor Landshut – stößt das Unternehmen außerdem die Tür zu neuen Leichtbauanwendungen aktuell weit auf.


In Rottenburg an der Laaber hat der Automobilzulieferer jetzt mit der Bearbeitung eines neuen Magnesiumstrukturbauteils begonnen. In den nächsten acht Jahren wird das Unternehmen als Tier-1-Lieferant hier rund 2,4 Mio. Stück fertigstellen. Auf einer Fläche von 2250 m2 hat Europas erster und einziger Anbieter für die Komplettbearbeitung von Struktur- und Fahrwerksteilen im Gussleichtbaubereich massiv investiert und allein drei Mio. Euro in einen modernen Maschinen- und Anlagenpark gesteckt.

Als Tier-1 und Tier-2-Lieferant unter anderem für den Volkswagen-Konzern, BMW, Daimler, Jaguar Land Rover, etc. verfügt Finoba Automotive über umfangreiche Erfahrungen in der Bearbeitung von Gussteilen. So wurde in Rottenburg ein maßgeschneidertes, teilespezifisches Bearbeitungs- und Montagekonzept erstellt. Hier erfolgt die komplette Wertschöpfungskette in einem vollautomatisierten und -verketteten Prozess im Dreischichtbetrieb. Sieben verschiedene Anbauteile mit jeweils bis zu 18 Einzelteilen beziehungsweise Unterbaugruppen, die Finoba hier auch vormontiert, werden unter ständiger Prozessüberwachung eingebaut. Trotz des immensen Aufwandes und den hohen Anforderungen für die Bearbeitung im Brandschutzbereich konnte das Unternehmen nach eigenen Angaben eine sehr kurze Taktzeit realisieren. Alle Prozessschritte erfolgen hierbei „aus einer Hand und unter einem Dach“. Für den Kunden reduziert das Unternehmen so die Qualitätsschnittstellen und den Logistikaufwand erheblich.

Mit diesem Profil hat Finoba Automotive seine Marktposition in den letzten Jahren stetig ausgebaut. So beschäftigt das 1996 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Baunatal bei Kassel heute deutschlandweit rund 500 Mitarbeiter. Diese starke Position gründet auf den Kompetenzen für die komplette Bearbeitung gegossener Struktur- und Fahrwerksteile sowie Aggregat- und Gehäuseteilen aus Aluminium und Magnesium und deren Just-in-time-Lieferung. Als strategischer Partner zwischen Gießereien und OEMs leistet Finoba hiermit einen wichtigen Beitrag in der Automotive-Leichtbaukette.

Perspektivisch könnte das Unternehmen in Rottenburg neben seiner Magnesiumkompetenz auch seine in Baunatal entwickelte Expertise im Bereich der Struktur- und Fahrwerksteile sowie Aggregat- und Gehäuseteilen aus Aluminiumguss aufbauen. Denn neben der Montage von Anbauteilen deckt Finoba als einziges Unternehmen in Europa von der Wärmebehandlung über die maschinelle Bearbeitung bis zum Waschen und Beizpassivieren den kompletten Bearbeitungsprozess in der Großserie ab. Die für den Ausbau nötigen Flächen und die Baugenehmigung für eine weitere Halle sind bereits vorhanden.

Unterdessen hat sich die Finoba-Leitung verstärkt und mit Rinze Dijkstra jetzt einen weiteren Geschäftsführer für das operative Geschäft ins Team geholt. Der 48-jährige Maschinenbauingenieur und ausgewiesene Gießereiexperte war zuvor für einen großen niederländischen Gießereikonzern tätig. Er übernimmt die operative Geschäftsführung.  

www.finoba-automotive.de


 


 


 


© Verlag Stahleisen GmbH