Die Antworten der Unternehmen auf diese Frage werden abhängig unter anderem von ihrem Geschäftsfeld, ihrem Markt, ihrer Struktur sowie davon, welche Bedeutung die Energiekosten bei ihrer Gesamtkalkulation haben, sehr verschieden sein.
Frage: Wie reagieren wir als Unternehmen auf die Kostenexplosion?
Generell gibt es drei Antwortmöglichkeiten:
Möglichkeit 1: Ausweichen. Viele Unternehmen mit einer energieintensiven Produktion erwägen zurzeit, (weitere) Teile ihrer Produktion in Länder zu verlagern, in denen die Energiekosten deutlich niedriger als in Deutschland sind. Diese Lösung ist zwar betriebswirtschaftlich oft sinnvoll, jedoch volkswirtschaftlich bedenklich – und zwar nicht nur wegen des Verlusts von Arbeitsplätzen, sondern auch weil hierdurch die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft von ausländischen Lieferanten und einem reibungslosen Funktionieren der Lieferketten weiter steigt.
Möglichkeit 2: Reduzieren. Über die Frage, wie können wir unsere Produktion beziehungsweise die Infrastruktur energieeffizienter gestalten, denken seit Monaten fast alle Unternehmen nach; das heißt, sie durchforsten ihre Organisation und die in ihr praktizierten Verfahren nach Einsparpotenzialen. Das ist gut so, hat jedoch einen Nachteil: Die in einer Optimierung des Bestehenden ruhenden Einsparpotenziale sind meist begrenzt. Deshalb lässt sich durch solche Bemühungen zwar oft kurzfristig der Kostendruck senken, sie führen aber nicht zu einer nachhaltigen Problemlösung.
Möglichkeit 3: Ersetzen. Bei dieser Möglichkeit stellen die Unternehmen sowohl ihre Produktpalette als auch ihre Herstellungsverfahren grundsätzlich in Frage. Sie fragen sich zum Beispiel:
- Können wir die benötigten Metallteile auch im 3-D-Druck produzieren? Oder:
- Können wir die von uns gefertigten technischen Textilien auch kalt färben?
Das Ziel hierbei: Durch einen sogenannten Musterwechsel beim Probleme- beziehungsweise Aufgaben-lösen soll ein Quantensprung beim Energieverbrauch erzielt werden – und zwar nach unten.