30.11.2015
Tinecký inenýring, a.s. hat Primetals Technologies die Endabnahmebescheinigung für die modernisierte Sekundärentstaubung im Konverterstahlwerk von Tinecké elezárny, a.s. erteilt. Die Anlage entstaubt die Emissionen von zwei Konverterlinien und Nebenanlagen. Sie ist für die Reinigung von 2,4 Mio. m3/h ausgelegt. Tinecký inenýring, a.s. war von Tinecké elezárny a.s., als Turnkey-Lieferant ausgewählt worden. Das Projekt wurde mithilfe von Fördermitteln der Tschechischen Republik und der EU finanziert. Der Staubanteil im Abgas wird auf weniger als 1 mg pro m3(S.T.P.) reduziert. Dabei wird erstmals der Staub aus Entschwefelungsständen separat abgeschieden und gesammelt. Der Einsatz moderner Anlagenregelungs- und Gebläseantriebstechnik optimiert den Energieverbrauch. Auch wird das Roheisenchargieren beschleunigt. Dies erhöht Produktionskapazität. Den Auftrag hatte Primetals Technologies von Tinecký inenýring, a.s. im Dezember 2012 erhalten. Der erste aufgerüstete Konverter ging im Oktober 2014 in Betrieb, die Komplettanlage ist seit Anfang Oktober 2015 im Vollbetrieb.
Tinecké elezárny ist eines der traditionsreichsten Industrieunternehmen auf dem Feld der Eisen- und Stahlerzeugung in der Tschechischen Republik. Zum Produktsortiment gehören Schienen, Walzdraht, Stäbe, Halbzeug, nahtlose Rohre und gezogener Stahl. Im Jahr 2014 produzierte das Unternehmen rd. 2,5 Mio. t Stahl und ist damit der größte Stahlhersteller in der Tschechischen Republik.Der flüssige Stahl wird in zwei LD(BOF)-Konvertern mit einem Abstichgewicht von je 180 t produziert. Da das Stahlwerk nahe der Innenstadt angesiedelt ist, legte Tinecké elezárny großen Wert auf das Unterschreiten sowohl der Immissionsgrenzwerte für den Staubgehalt als auch den Schallschutz. So erreicht die neue Anlage einen Schalldruckpegel von weniger als 80dB(A).
Primetals Technologies war für das Basis- und Detailengineering der prozesstechnischen Ausrüstung verantwortlich, lieferte Schlüsselkomponenten und übernahm die Montageüberwachung. Tinecký inenýring, a.s.war zuständig für die Bauprojektierung und die lokale Fertigung der prozesstechnischen Ausrüstung auf der Grundlage des Detailengineerings von Primetals Technologies. Weiterhin verantwortete das Unternehmen alle Baumaßnahmen, die Anpassung des Konvertergebäudes sowie die Installation der prozesstechnischen Ausrüstung. Gereinigt werden die Abgase der beiden Konverter beim Chargieren und Abstechen sowie jene der Umleergruben, der Entschwefelungsstände, der Sekundärmetallurgie, der Lanzenbehandlung und des Drahteinspulstands. Zusätzlich wurde eine Dachabsaugung installiert.
Zwei Gebläse mit einer Leistung von je 3,6 MW sorgen für das erforderliche Absaugvolumen von 2,4 Mio. m3/h. Die Gebläse sind auf speziellen Schwingfundamenten montiert. Statische Kühler senken die Temperatur der Abgase beim Roheisenchargieren auf weniger als 180 °C. Der Einsatz der statischen Kühler in den Chargierleitungen ermöglicht im Vergleich zur alten Entstaubungsanlage ein schnelleres Roheisenchargieren. Dies erhöht die Produktionskapazität. Die Abscheidung der Stäube erfolgt in 20 Filterkammern, von denen erstmals in einer Anlage dieser Art vier Kammern die Abgase der Entschwefelungsstände reinigen, die in separaten Behältern gesammelt werden.
Primetlas Technologies, London