13.11.2015
Der Salzgitter-Konzern steigerte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres seinen Vorsteuergewinn gegenüber der Vergleichsperiode spürbar. In einem von stark gestiegenen Importen und Erlösrückgängen gekennzeichneten europäischen Stahlmarkt waren die Ergebniseffekte des konzernweiten Restrukturierungsprogramms „Salzgitter AG 2015“ Haupttreiber der Verbesserung. Das Resultat enthält in Summe 77,1 Mio. € Ergebnisbelastungen aus der Ende August begonnenen, planmäßig verlaufenden Neuzustellung eines Hochofens im Hüttenwerk Salzgitter sowie aus bilanziellen Vorsorgen für anstehende Strukturmaßnahmen. Die finanzielle Basis bleibt mit 35% Eigenkapitalquote sowie einem im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 auf 267 Mio. € erhöhten Nettoguthaben weiterhin sehr solide.
Mit 6 691,7 Mio. € lag der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns vor allem erlösbedingt knapp unterhalb des Vorjahreswerts (9 Monate 2014: 6 811,5 Mio. €). Der Gewinn vor Steuern stieg deutlich auf 24,0 Mio. € (9 Monate 2014: 5,5 Mio. €). Darin sind 12,8 Mio. € negativer Beitrag des Aurubis-Engagements (9 Monate 2014: +42,4 Mio. €), 33,1 Mio. € bilanzielle Vorsorgen für strukturverbessernde Maßnahmen sowie 44,0 Mio. € Aufwand für die Hochofenneuzustellung verkraftet. Aus 12,1 Mio. € (9 Monate 2014: –12,2 Mio. €) Ergebnis nach Steuern errechnen sich 0,16 € Ergebnis je Aktie (9 Monate 2014: –0,28 €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) betrug 2,0% (9 Monate 2014: 1,5%).
Ausblick: Der Geschäftsbereich Flachstahl erwartet für das vierte Quartal und damit für das Geschäftsjahr 2015 ein deutlich negatives Resultat. Grund hierfür ist die in der letzten August-Woche begonnene Hochofenzustellung der Salzgitter Flachstahl GmbH, die im zweiten Halbjahr zu insgesamt rd. 80 Mio. € finanzieller Sonderbelastung führen wird. Einsparungen auf der Kostenseite, unter anderem aus der Aufnahme des Regelbetriebs der Kohleeinblasanlage, können dies erwartungsgemäß nicht kompensieren. Insgesamt werden für das Geschäftsjahr gegenüber 2014 sinkende Umsätze unterstellt. Ohne die belastenden direkten und indirekten Kosteneffekte der Hochofenzustellung wäre die Rückkehr in die Gewinnzone voraussichtlich gelungen.
Salzgitter AG, Salzgitter