28.01.2016
ThyssenKrupp Steel Europe AG hat die Intensivkühlung der Warmbreitbandstraße 2 in Duisburg-Beeckerwerth erweitert und die Abnahme erreicht. Das Power-Cooling-System von Primetals Technologies soll neue Materialien, auch hochfeste Stahlsorten, die höhere Kühlraten erfordern, entwickeln helfen. ThyssenKrupp Steel Europe produziert auf seiner Warmbreitbandstraße nicht nur Materialien, die bisher nur auf Grobblechstraßen hergestellt werden konnten, sondern setzt die Intensivkühlung jetzt auch für viele Sorten mit großem Erfolg ein, die zuvor nur laminar gekühlt wurden. Außerdem erlauben die hohen Kühlraten und eine genaue Temperaturführung eine präzise Einstellung des Gefüges. Dies ermöglicht es, den Bedarf an Legierungselementen bei der Stahlerzeugung für bestimmte Produkte zu senken.
Nach der Inbetriebnahme 2010 und einer Erweiterung 2014 verfügt die Power-Cooling-Intensivkühlung jetzt über insgesamt jeweils 32 Ventile oberhalb und unterhalb des Auslaufrollgangs auf einer Länge von lediglich 18,5 m. Die Kühlung wird über vier Boosterpumpen mit einer Leistung von je 375 kW gespeist, die den Laminardruck bei voller Wassermenge auf maximal drei bar anheben können. Die zugehörige Wasserwirtschaft wurde auf eine Dauerleistung von 9 000 m3/h erweitert. Dadurch können auf den ersten 18,5 m der Kühlstrecke Kühlraten realisiert werden, die etwa fünf Mal so hoch sind wie die der früheren Laminarkühlstrecke. Der Umbau erfolgte planmäßig während eines 14-tägigen Anlagenstillstands.
Die Power-Cooling-Technologie von Primetals Technologies erlaubt banddickenabhängig Kühlraten von bis zu 400 K/s. Vor allem für die Produktion von höher- und hochfesten Stählen im oberen Dickenbereich bis 25,4 mm werden solch hohe Kühlraten benötigt. In der Kühlstrecke lässt sich die Kühlintensität so regeln, dass das gewünschte Gefüge des Walzguts mit hoher Präzision festgelegt werden kann.
Primetals, London, Großbritannien