In Zukunft wird auf dem Dach der Heizzentrale von thyssenkrupp Steel in Duisburg-Hamborn eine innovative Turbine eingesetzt, um Prozessdampf in elektrische Energie umzuwandeln. Heute erfolgte die Platzierung der 5 Tonnen schweren Mikro-Dampfturbine an ihrem Einsatzort mithilfe eines Autokrans.
Diese wegweisende Technologie nutzt den Dampf, der auf dem Dach der Heizzentrale Hamborn erzeugt wird. Dort wird der erzeugte Netzdruckdampf von etwa 13 bar mithilfe eines Dampfdruckreglers auf den erforderlichen Betriebsdruck von ungefähr 2,2 bar reduziert. Die Mikro-Dampfturbine verwertet die potenzielle Energie des Dampfes, die normalerweise bei der herkömmlichen Dampfdruckreduzierung ungenutzt verloren ginge. Stattdessen treibt sie ein Turbinenrad an und erzeugt über einen Generator elektrischen Strom.
Die Entwicklung der Mikro-Dampfturbine erfolgte in Zusammenarbeit zwischen der Firma Turbonik und Fraunhofer Umsicht und wurde unter anderem im Jahr 2018 mit dem Innovationspreis der deutschen Wirtschaftsvereinigung Stahl ausgezeichnet.
Stefan Saalberg von thyssenkrupp Steel erläutert: "Die neue Mikro-Dampfturbine wird zukünftig rund 1.800 MWh elektrischen Strom pro Jahr produzieren. Das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 420 Haushalten mit vier Personen. Damit ist sie eine weitere innovative Lösung, die wir bei thyssenkrupp Steel nutzen, um unsere Prozesse zu optimieren und somit innerhalb der herkömmlichen Stahlerzeugung CO2-Emissionen an möglichst vielen Stellen zu reduzieren."
thyssenkrupp Steel, als ein integriertes Hüttenwerk, nutzt verschiedene Verfahren zur Umwandlung von Hüttengasen aus Kokerei und Hochofen in den Kraftwerken, um Wärme und Strom zu erzeugen. Die Mikro-Dampfturbine ist somit ein zusätzliches Element zur effizienten Nutzung von Energie bei der Stahlherstellung und trägt zur Ressourcenschonung und kosteneffizienten Stromerzeugung bei.