Im Rahmen des bis 2021 laufenden Förderprojektes „FC Komp“ der Bundesregierung beteiligt sich die zur Rheinmetall Group gehörende Pierburg GmbH zurzeit an der Entwicklung eines hochintegrierten High-Power Brennstoffzellenantriebssystems.
Der Neusser Automobilzulieferer steuert dazu ein neuartiges Wasserstoff-rezirkulationsgebläse bei, dessen Entwicklung durch einen sechsstelligen Eurobetrag gefördert wird. Partner in diesem Projekt des Bundesverkehrsministeriums und der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) sind der Automobilhersteller BMW, die Universität Siegen sowie weitere Zulieferunternehmen.
Aufgabe des neuartigen Gebläses von Pierburg ist es, den bei der Reaktion in der Brennstoffzelle nicht verbrauchten Wasserstoff erneut dem Stack zuzuführen. Das Gebläse erhöht damit die Effizienz der Brennstoffzelle und verlängert ihre Lebensdauer. Außerdem ermöglicht es durch die gleichmäßige Verteilung des Wasserstoffs in der Zelle ein verbessertes Kaltstartverhalten. Das Gebläse wurde in einer Nieder- und Hochvoltvariante mit bis zu 800 Volt entwickelt.
Das Förderprojekt zielt auf die Senkung der derzeit noch hohen Herstellkosten dieser Systeme durch kostengünstige, platzsparende Komponenten sowie eine hohe Integration ab. Die Brennstoffzelle soll damit ohne nachteilige Effekte auf Gewicht oder Bauraum anstelle von Verbrennungsmotoren in Pkw-Frontwagen eingesetzt werden können. Im Hinblick auf die Straßenzulassung wird außerdem das gesamte Brennstoffzellensystem im Fahrzeug zahlreichen Tests unterzogen. Dazu gehören nicht zuletzt Crash-Tests wie auch Untersuchungen zur sicheren Funktion der Wasserstofftanks.
Hintergrund des Förderprojektes ist der nach Auffassung der Bundesregierung elementare Beitrag von batterie- und brennstoffzellen-elektrischen Fahrzeugen zur Entwicklung einer nachhaltigen Mobilität. „Wir stellen im Markt ein zunehmendes Interesse von fast allen Herstellern fest“, meint auch Dr. Michael Becker, der die Vorentwicklung bei Pierburg leitet und die Brennstoffzellenaktivitäten koordiniert. „Dies gilt zum einen für größere PKW und SUV, aber zunehmend auch für Nutzfahrzeuge, Busse und stationäre Anwendungen.“
Gegründet wurde das Unternehmen 1889 als "Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Aktiengesellschaft".
Heute ist die börsennotierte Rheinmetall AG mit Sitz in Düsseldorf ein substanzstarkes, international erfolgreiches Unternehmen und steht für umweltschonende Mobilität und bedrohungsgerechte Sicherheitstechnik. Die Rheinmetall AG ist die Muttergesellschaft des dezentral organisierten Konzerns mit seinen operativen Unternehmensbereichen Rheinmetall Automotive und Rheinmetall Defence. Mit 24.949 Mitarbeitern erwirtschaftete der Konzern in 2018 einen Jahresumsatz von 6.148 MioEUR.
Die Rheinmetall Automotive AG ist die Mobilitätssparte des Technologiekonzerns Rheinmetall Group. Als weltweiter Automobilzulieferer nimmt Rheinmetall Automotive mit seiner Kompetenz in den Bereichen Luftversorgung, Schadstoffreduzierung und Pumpen sowie bei der Entwicklung, Fertigung und Ersatzteillieferung von Kolben, Motorblöcken und Gleitlagern Spitzenpositionen auf den jeweiligen Märkten ein. Die Produktentwicklung erfolgt in enger Kooperation mit renommierten Automobilherstellern.
Niedrige Schadstoffemission, günstiger Kraftstoffverbrauch, Leistungssteigerung, Zuverlässigkeit, Qualität und Sicherheit sind die maßgeblichen Antriebsfaktoren für die Innovationen von Rheinmetall Automotive.
Entsprechend seiner strategischen Ausrichtung gliedert sich das Unternehmen in die drei Premiummarken Kolbenschmidt, Pierburg und Motorservice und beschäftigt an 36 Fertigungsstandorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie in Japan, Indien und China mehr als 11.500 Mitarbeiter.