Simulationsgestützte Planungstools sind heute essentiell zur effizienten Koordinierung moderner Fabriken und Unternehmen. Sie unterstützen sowohl bei der Auslegung und dem Arrangement der Produktionsstätten als auch bei der Planung des operativen Geschäfts. Durch die Abstimmung der verschiedenen Prozesse werden Ressourcenkonflikte vermieden und die Logistik perfektioniert.
Seltener zu finden sind dagegen Online-Simulationen zur Optimierung der laufenden Produktion. Diese können aber sinnvoll sein, um gerade an Engpässen zeitnah auf Störungen oder andere Abweichungen von der Planung zu reagieren, welche die aufwendig geplante Verzahnung der Produktion so aus dem Takt bringen können, dass die offline optimierte Anlagenleistung signifikant sinkt.
Mit der Materialflussoptimierung celMFO können Materialstau an Zuflüssen und Leertakte an Abflüssen bereits vor dem Eintreten vorhergesagt und bewertet werden. celMFO nutzt hierzu eine in der Verkehrsforschung verwendete Simulationsmethode (discrete event simulation). Überschreitet die Wahrscheinlichkeit oder Schwere einen Schwellenwert, greift die nachgeschaltete, metaheuristische Optimierung automatisch ein und ermittelt die optimale Lösung.
Bei einem prognostizierten Stau werden die Voraggregate gedrosselt oder - wenn möglich - Material umgeleitet. Die Stärke und Verteilung kann der Benutzer hierbei über Prioritäten ändern. Durch diese Maßnahme kann z.B. die Gaszufuhr eines Ofens in Folge des geringeren Ziehtakts reduziert werden. Außerdem wird staubedingte Nacharbeit vermieden, die durch den evtl. notwendigen Abbruch eines Arbeitsgangs entsteht.
Auf der anderen Seite kann der Ausfall eines Voraggregats, welcher zu einer verringerten Leistung eines nachfolgenden Aggregats führt, durch Anfordern von Material kompensiert werden. Durch den frühzeitigen und automatisierten Eingriff wird die Versorgung dauerhaft aufrechterhalten.